Reisebericht Dänemark Sommer 2008

Hier können Reiseberichte über schöne Reisen, gerne bebildert, gepostet werden.
Benutzeravatar
Nordseekrabbe
Forums ModeratorIn
Forums ModeratorIn
Beiträge: 1055
Registriert: 22.02.2006 15:53
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Opel Astra J Sports Tourer 1.7 CDTI ecoflex (Bj. 2014) (ab 2018), Opel Astra G Caravan 1,7 DTI (Bj. 2001) (2010-2018)
Camper/Falter/Zelt: Rapido Club 32 Bj. 1997 (seit 2016), Esterel CC 29 (der Kleinste Esterel) EZ 1991 (2003-2017)
Wohnort: Meldorf
Kontaktdaten:

Reisebericht Dänemark Sommer 2008

Beitrag von Nordseekrabbe »

Freitag, 15.8.2008

Noch gearbeitet bis Mittag (leider etwas länger als geplant), letzte Sachen ins Auto gepackt, Jürgen und Gepäck abgeholt. Schnell noch einmal am Tennisplatz vorbei, um meinen Jungs (beide 18), die an einem Tennisturnier teilnehmen, „Tschüss“ zu sagen. Esterel angehängt, vollgetankt und um 16.30 Uhr ENDLICH auf der Piste gen Norden. Nicht ganz 350 km liegen vor uns, und die wollen wir möglichst vor Schließung des CP um 22 Uhr hinter uns bringen. Zwar hatte der CP-Inhaber mir auf meine Voranfrage (auf dänisch – und das fast fehlerfrei....) gemailt, dass eine spätere Ankunft auch ok wäre, aber wir wollten es trotzdem gerne schaffen.
Wetter war bestens, Straßen einigermaßen frei – was will man mehr. Allmählich machte sich Urlaubsstimmung breit.
Nach ca. zwei Stunden die dänische Grenze passiert – das Ziel rückt näher. Schön, nach zwei Jahren Pause überall wieder die dänischen Schilder lesen zu können. Angenehm auch der Verkehr in Dänemark, der insgesamt gelassener rollt als in Deutschland. Wir rollen mit 80 km/h gemütlich dahin (erlaubt sind mit Anhänger eigentlich nur 70 km/h), und kaum jemand überholt uns. Das war auf dem Stück B 5 bis Husum in D ganz anders. Riskante Überholmanöver von genervten Autofahrern waren an der Tagesordnung.

Um 21.30 Uhr haben wir es geschafft – wir sind bei Vesterhavs Camping in Langerhuse angekommen (http://www.lauritzen-ferie.dk).
Der CP ist anscheinend nur dünn belegt, denn in DK ist schon Nachsaison. So hat jede/r massenhaft Platz.

Nach dem Einchecken Esterel und Vorzelt aufbauen in der mittlerweile immer stärker werdenden Dämmerung. Eine Schraube vom Gestänge verabschiedet sich im Gras – vielleicht heute doch nur das Sonnensegel anbringen und am nächsten Tag in Ruhe die Schraube suchen und das Vorzelt aufbauen? Nein – die Schraube taucht gerade noch rechtzeitig wieder auf, bevor wir aufgeben, und um 22.30 Uhr steht unsere Behausung endlich fertig da. Ein spätes Abendbrot und ein Anruf bei meinen Jungs zuhause, dass wir heil angekommen sind, folgt, bevor wir müde ins Bett fallen.

2062


Samstag, 16.8.2008

Erstmal ausschlafen und in Ruhe frühstücken – in kurzer Hose und T-Shirt bei schönstem Sonnenschein. Dann folgt ein Strandspaziergang, um die Nordsee zu begrüßen: Am Eingang des CP über die Straße, eine Düne hoch – und voilà: da ist das Meer und der Strand.

2082 2064

Der Strand ist hier in Langerhuse relativ steinig, so dass er für Strandtage mit Sonnen und Baden nur bedingt geeignet ist bzw. baden ist eigentlich nur mit dekorativen Plastiksandalen ratsam, außer man hat völlig unempfindliche Füße. Das Wasser ist hier ebenfalls relativ rau, so dass man schon genau gucken muss, an welchen Tagen man sich ins Wasser wagt und an welchen nicht. Der Sog hinaus aufs Meer ist teilweise schon ziemlich stark, so dass das Schwimmen nur für geübte Schwimmer anzuraten ist – wenn es natürlich auch einen Mordsspaß macht, in der Brandung zu toben.
Für kleine Kinder ist der Strand dennoch geeignet, denn fast immer bilden sich seichte Stellen mit warmem Wasser am Strand, auf die die eigentlichen Wellen keinen richtigen Zugriff haben.

2079 2080

Nach dem Strandspaziergang fahren wir mit dem Rad ins 3 km entfernte Harboøre, um Kronen zu holen (DK gehört ja nicht zur Eurozone) und um den dortigen Aldi zu besuchen. Der hat nämlich „pålægschokolade" (so was wie die deutschen „Eszet-Schnitten"), die ich für mein Leben gerne esse. Kein Dänemark-Urlaub ohne pålægschokolade!
Am Abend steht noch ein Strandspaziergang an mit Sonnenuntergang, um dessentwillen heute ziemlich viele Menschen dort sind: Bettenwechsel in den Ferienhäusern......
Wir laufen relativ weit in die entgegengesetzte Richtungen unserer sonstigen Route und landen am Ende zwischen den Ferienhäusern, als wir wieder über die Düne gehen. Hier waren wir noch nie und finden prompt zwischen den Häusern nicht wieder raus auf die Hauptstraße. Also zurück über die Düne ans Wasser und am Strand entlang zum CP.

2078 2077


Sonntag, 17.8.2008

Auch dieser Tag beginnt – natürlich – mit ausschlafen und einem geruhsamen Frühstück.

Anschließend fahren wir mit dem Rad nach Thyborøn auf einem erst vor wenigen Jahren angelegten Radweg quer durch die Natur. Die Strecke ist ca. 8 bis 10 km lang und gut zu bewältigen. Auf der einen Seite hat man die Dünen und Wiesen, auf der anderen Seite flache Gewässer mit vielen Seevögeln und ebenfalls Wiesen, auf denen teilweise Kühe grasen.

2072 2066

In Thyborøn machen wir es uns am Strand gemütlich. Hier ist feiner Sand, und die Fläche ist durch trockene, braune Kiefernbüsche ein bisschen unterteilt, so dass man nicht Handtuch an Handtuch liegt und außerdem noch ein wenig Windschutz hat. Das Wasser ist hier ruhig und auch für ungeübte Schwimmer gut geeignet. Allerdings ist es ziemlich kalt – aber wir haben Sommerurlaub und wagen uns doch einmal hinein.
Auch an diesem Tag scheint die Sonne, was das Zeug hält – was will man mehr.

2081

Nach der Rückkehr zum CP wollen wir grillen – aber die Grillkohle nicht. Wahrscheinlich ist es Feuerschutz-Grillkohle oder so etwas. Nachdem sie allen Anzündern standgehalten hat und diese fast alle sind, beschließen wir, in den sauren Apfel zu beißen und im CP-Kiosk zu gucken, ob es dort Grillkohle gibt. Gibt es, wenn auch überteuert – aber egal, wir wollen ja noch vor Einbruch der Dunkelheit satt werden.

2065


Montag, 18.8.2008

Immer noch Super-Wetter (zuhause wird es schon schlechter, wie wir später von meinen Jungs hören), wir legen einen Gammeltag am CP ein mit lesen, in der Sonne liegen, zwischendurch Tischtennis spielen. Um nicht nur zu faulenzen, fahren wir mit dem Rad nach Harobøre zu Aldi und zum Dagli Brugsen (sprich: däili brusen) – einem Supermarkt, der jeden Tag (Mo bis So!) von 8 bis 19 Uhr geöffnet hat. Der Aldi hat übrigens ebenfalls sieben Tage die Woche offen, am Sonntag allerdings „nur“ von 10 bis 17 Uhr und die übrigen Tage von 9 bis 18 Uhr.
Abends wird noch einmal der Grill angeworfen, um das restliche Grillfleisch zu verhaften.


Dienstag, 19.8.2008

Wie schon angekündigt, ist das Wetter heute merklich kühler und windiger, und es sieht nach Regen aus. Beste Gelegenheit also, nach Struer zu fahren zu http://www.safari-caravan.dk, „Skandinaviens største campingcenter“ = Skandinaviens größtes Campingcenter lt. Eigenwerbung, um zu stöbern. Wer nun glaubt, dieses Campingcenter hätte nun mindestens die Ausmaße von Obelink in NL, ist auf dem Holzweg. Es stehen in Struer zwar eine ganze Menge Wohnwagen (sogar vereinzelt ein paar Eriba- Hubdachwohnwagen dabei), aber ansonsten gibt es dort eher wenig an Zubehör, Kleinteilen, Campingmöbeln etc. auf einer Fläche eines durchschnittlichen Supermarktes. Naja, war trotzdem ganz nett, dort herumzulaufen, aber mehr auch nicht.

Auf dem Rückweg schauen wir noch bei „Tørringhuse marked“ vorbei, einem Dauer-Flohmarkt, wo es neue und gebrauchte Sachen von A bis Z, vom Ramsch bis guter Ware gibt. Ein Besuch hier gehört zu unserem Standard bei jedem Dänemark-Aufenthalt in dieser Gegend.

Ach ja, und durch Paris sind wir auch gefahren. Ob das Navi hier gesponnen hat? Eigentlich nicht, denn wir haben keine ungewöhnlich lange Fahrzeit gehabt...

2071

Der Tag endet mit Sturm und Starkregen, aber wir sitzen warm und trocken im Wohnwagen und spielen Mensch-ärgere-Dich-nicht.

2068 2069


Mittwoch, 20.08.2008

Auch der heutige Tag beginnt mit nicht so gutem Wetter – also ein Tag für einen Ausflug eher mit dem Auto als mit dem Rad. Wir fahren nach Holstebro, denn dort gibt es eine größere Fußgängerzone mit vielen Läden zum Stöbern und einigen Cafes. Dort ist das Wetter gar nicht so übel: Es gibt zwar ab und zu ein paar Regentropfen (die Bezeichnung „Schauer“ wäre schon übertrieben), aber ansonsten ist es angenehm warm.
In einem Cafe habe ich ein nettes sprachliches Erlebnis. Seit mehreren Jahren lerne ich Dänisch in der VHS, kann die Schriftsprache auch ganz gut verstehen und einfachere Sachen selbst formulieren, aber mit dem mündlichen Verstehen hat es bisher immer ein wenig gehapert. (Dänisch ist wirklich nicht einfach, weil die Leute meist schnell sprechen und im Dänischen viele Laute verschluckt werden!) Wir sitzen draußen im Cafe und genießen Cappu und Kuchen, als ein paar Leute auf uns zu kommen und etwas fragen. Ich verstehe nichts und bitte sie, ihre Frage noch einmal langsamer zu wiederholen. Und siehe da: Ich verstehe sie und kann antworten. Hurra, da haben sich die Jahre in der VHS doch gelohnt!

Alle Wege führen nach Rom, und so fahren wir auf dem Rückweg eben dort entlang.

2073

Abends kommt ein Fußballspiel im Fernsehen, das Jürgen sich im Aufenthaltsraum des CP ansieht, während ich mein Buch weiter lese und erst später zum Fußball dazu stoße.


Donnerstag, 21.08.2008

Nachdem wir ausgeschlafen haben, überlegen wir, ob wir mit dem Rad oder mit dem Auto nach Thyborøn fahren. Das Wetter sieht ein wenig unbeständig aus, so dass wir uns nicht richtig dazu entschließen können. Mittlerweile ist es auch so spät, dass es mit dem Rad schon ein wenig knapp wird, wenn wir das „sneglehuset“ (sprich: sneilehuset) = Schneckenhaus ansehen wollen, das wir bisher nur von außen kennen. Wir meinen zwar, am Haus selbst eine Schließzeit von 17 Uhr gesehen zu haben, aber alle Tourist-Informationen, die wir so haben, sprechen von 16 Uhr. Also fällt die Wahl schließlich auf das Auto, auch wenn man es für diese Entfernung eigentlich nicht braucht.
Das „sneglehuset“ (http://www.sneglehuset.dk) sieht von außen beeindruckend aus, ist doch die ganze Fassade über und über mit Muscheln und Schnecken bedeckt und farbig gestaltet. Drinnen soll sich „Danmarks største udstilling af snegle og flaskeskibe“ (Dänemarks größte Ausstellung von Schnecken und Buddelschiffen) befinden, die wir endlich einmal sehen wollen.
Die Ausstellung ist in der Tat ganz nett und erstreckt sich über zwei Räume plus noch zwei kleinere Räume mit Andenken. Ob dies wirklich die größte Ausstellung ist? Keine Ahnung. Auf jeden Fall haben wir das „sneglehuset“ nun auch einmal von innen gesehen.

2075 2076

Anschließend bummeln wir noch ein wenig in Thyborøn herum und stellen fest, dass hier etwas getan wird, um es für Touristen attraktiver zu machen. Bei unserem letzten Besuch war die Einkaufsstraße wirklich nur eine kleine Gasse mit ein paar Geschäften. Nun ist die ganze Straße neu gestaltet worden und sieht insgesamt moderner aus.

2070

Dennoch ist man in max. 15 min durch den Ort durch, wenn man nicht noch welche der anderen Attraktionen besucht (dort waren wir an einem anderen Tag; siehe unten). Am Hafen sind ein Fischrestaurant und ein, zwei Hotdog-Buden, und man kann vom Hafen aus Hochsee-Angel-Touren buchen. Ein paar Fischkutter liegen hier, wenn ich auf manche von ihnen auch keinen Fuß setzen würde. Obwohl sie alle eine Stromversorgung von Land aus haben, sehen sie nicht so aus, als wären sie noch wirklich seetüchtig.

2074


Freitag, 22.08.2008

Der größte Teil des Tages geht drauf für ausschlafen, sonnen und Tischtennis spielen. Am Nachmittag raffen wir uns aber noch einmal auf und fahren mit dem Rad nach Harboøre, um das dort fast fertig gestellte „aktivitetscentret“ anzusehen (http://www.h-hallen.dk). Dies ist ein Großprojekt, bei dem eine alte, gewöhnliche Sporthalle umgebaut wurde zu einem Freizeitcenter mit Squash, Schießbahn, Golfsimulator, Fitnessstudio, Sporthalle, Cafe u. a. Wir schlendern herum und sehen uns verschiedenes an, als uns ein Mitarbeiter anspricht – natürlich auf dänisch, aber hurra, ich verstehe, was er will. Ich erkläre ihm, dass wir deutsche Touristen vom Campingplatz sind und uns ein wenig umsehen wollen, da der CP-Inhaber uns auf dieses Projekt aufmerksam gemacht hat. Der Mann erklärt uns einiges dazu, während die Fragezeichen auf Jürgens Gesicht größer und größer werden. Er fragt nach, ob wir ihn verstehen, und ich erkläre die Lage: dass ich zwar das meiste verstehe, was er sagt, Jürgen aber kein Dänisch kann. Daraufhin er: „Ok, dann spreche ich auf Deutsch weiter – das kann ich ganz gut, und dann versteht ihr beide mich.“
Das Zentrum ist noch nicht ganz fertig (Einweihung ist für Anfang September geplant) und ist zu großen Teilen in ehrenamtlicher Arbeit entstanden. Das funktioniert so, dass es einfach Aushänge am Zentrum und an anderen Orten gibt, dass z. B. für Samstagmorgen Leute gesucht werden, die pflastern können – und dann kommen tatsächlich genügend Leute, die das machen. Das finde ich toll.
Die einzelnen Sportarten kann man in dem Zentrum stundenweise ausüben, wenn man möchte. Die Preise sollen relativ günstig sein.
Mal sehen, was aus diesem Zentrum geworden ist, wenn wir das nächste Mal in Langerhuse campen.


Samstag, 23.08.2008

Ausgeschlafen (wie immer) und den ganzen Tag in der Sonne gelegen und gelesen. Am Abend noch schnell zu Dagli Brugsen, um Eier zu kaufen, die wir beim letzten Mal vergessen haben. Aber morgen ist Sonntag, da brauchen wir welche fürs Frühstück.


Sonntag, 24.8.2008

Die für Dienstag geplante Abreise wirft schon ihre ersten Schatten voraus, da wir nun genauer überlegen müssen, was wir noch alles wollen. Wir entscheiden uns für eine Radtour nach Thyborøn, denn dort wollen wir uns das „kystcentret“ und das „jyllandsakvariet“ ansehen (http://www.kystcentret.dk und http://www.jyllandsakvariet.dk). Der Besuch dort hat sich wirklich gelohnt. Man kann für beide Einrichtungen einzelne Eintrittskarten kaufen, aber wir nehmen die Kombi-Karte, die deutlich günstiger ist.
Das „kystcentret“ ist ein Erlebniszentrum, in dem unterschiedlichste Gegebenheiten und Phänomene der Küste beschrieben und vor allem erlebbar sind. Nix mit „bitte nicht anfassen“, sondern eher „ausprobieren erwünscht“. Man kann Deiche bauen, Wellen simulieren, Kutter fernsteuern, Info-Filme gucken, mit einer Zoomkamera Schiffe beobachten und vieles mehr. Dieses Zentrum ist für alle Altersklassen geeignet und bietet Attraktionen für mehrere Stunden. Toll ist auch, dass es drinnen und draußen einen Extra-Bereich gibt mit Tischen und Stühlen, an dem man eigene mitgebrachte Lebensmittel und Getränke verzehren kann, also keine teure Gastronomie nutzen muss.
Das „jyllandsakvariet“ war nicht ganz so überzeugend wie das „kystcentret“, aber auch ganz nett. Wie in der Werbung beschrieben, kann man tatsächlich diverse Fische und Krabben streicheln, aber das Wasser ist so kalt, dass wir davon nur wenig Gebrauch gemacht haben. Man kann aber viel über die diversen Fischarten in der Nordsee erfahren, wenn man sich dafür interessiert.

Nach diesem kulturellen Ausflug geht es noch einmal an den Strand, bevor wir im „Mallemukken“ essen gehen (http://www.mallemukken.dk). Dies ist ein Fischrestaurant, dessen Gebäude ein umgedrehter Kutter ist, der bis vor ein paar Jahren tatsächlich auf Fischfang war.

2067

Viel Auswahl gibt es dort nicht (das war vor zwei Jahren besser, als es noch andere Betreiber gab), aber wir finden dennoch etwas Leckeres. Seltsam ist allerdings, dass Jürgens Scholle tatsächlich praktisch nur Scholle ist mit ein paar Kartoffeln – kein Salat oder Gemüse oder so etwas dazu, und als Soße dient das Bratfett. Da ist mein Gericht (ein Toast mit Fisch und Krabben) reichhaltiger und abwechslungsreicher.
Vollgefressen radeln wir zurück zum CP und fallen früh ins Bett.


Montag, 25.08.2008

Nach dem Frühstück fahren wir zu Aldi, um ein paar Vorräte für die Heimfahrt und ein paar süße Mitbringsel für meine Jungs zu kaufen. Außerdem holen wir Geld, damit wir morgen den CP bezahlen können.
Am Nachmittag bauen wir das Vorzelt ab und sortieren und packen schon mal einige Sachen, die wir nicht mehr brauchen. Das statt des Vorzelts installierte Sonnenvordach nehmen wir nach kurzer Zeit wieder weg, denn der Wind zerrt doch erheblich daran. Wäre schade, wenn es kaputt geht, und als Wetterschutz taugt es nicht so wirklich wegen des Windes – wir sitzen ohnehin im WoWa, nachdem es draußen zu ungemütlich wird. Ein letzter Spaziergang am Strand und einige Runden Mensch-ärgere-dich-nicht runden den letzten Urlaubstag ab.


Dienstag, 26.08.2008

Frühstücken, ein letzter Abwasch, Sachen packen. Dann wollen wir bezahlen, haben uns aber irgendwie bei der Bargeldbeschaffung vom Vortag verrechnet und haben nicht genug Kronen. Kartenzahlung geht nicht (keine EC-Karte, keine Kreditkarte) – der CP-Inhaber klagt uns sein Leid, dass Kartenzahlung für ihn so teuer wäre und er auch das Geld immer erst so spät, d. h. am Ende der Saison für die ganze Saison, bekommen würde und dass er es unverschämt fände, dass alle Leute immer meinten, sie könnten überall mit der Karte bezahlen. Er macht uns zwar nicht direkt Vorwürfe, da wir freundlich gefragt haben, aber es gäbe eben auch andere Leute, die sich darüber aufregen würden, und das könnte er gar nicht verstehen.
Sei's drum – wir müssen also nochmal lostoben nach Harboøre (der Einfachheit mit dem Auto), um restliches Geld zu holen.

Inzwischen ist der bisher trübe Himmel aufgerissen, und wenn wir noch bleiben würden, würden wir uns jetzt in die Sonne legen. So aber müssen wir starten, fahren kilometerlang in schönstem Sonnenschein, bis das Wetter immer grauer wird, je dichter wir an Deutschland kommen. Unterwegs noch ein Stau wegen eines Schwertransports. Die Einzelteile eines Windkraftrades werden auf mehreren Spezial-Tiefladern über die Straße transportiert und durch die in Dänemark häufigen Kreisel bugsiert. Nachdem der Konvoi auf einer bestimmten Hauptstraße angekommen ist, hält er aber an und lässt erstmal den inzwischen beachtlichen Stau passieren. Das ist doch sehr nett.
Kurz hinter der deutschen Grenze fängt es an zu regnen – war ja klar.

Nach einer staubedingt etwas längeren Fahrzeit kommen wir zuhause an – der schöne Urlaub ist zuende.

2063
Zuletzt geändert von Nordseekrabbe am 22.01.2009 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
------------------------------------------
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.
(Francis Picabia)
Benutzeravatar
Metal_Rudi
User
User
Beiträge: 14
Registriert: 15.01.2009 08:05
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Seat Alhambra 1,9 TDI
Camper/Falter/Zelt: Raclet Minto 2000
Wohnort: Eschwege

Re: Reisebericht Dänemark Sommer 2008

Beitrag von Metal_Rudi »

oh man das nenn ich mal einen Ausfühlichen Bericht, liest sich Super.
Danke dafür, macht voll Lust auf Urlaub, Strand und Meer.
Klaus
Echter Camper
Echter Camper
Beiträge: 70
Registriert: 09.08.2006 17:57
Zugfahrzeug: Focus TDCI
Camper/Falter/Zelt: Holtkamper Spacer 2001
Wohnort: NRW

Re: Reisebericht Dänemark Sommer 2008

Beitrag von Klaus »

Hallo,

ein wunderschöner Reisebericht der zu dieser Jahreszeit Sehnsüchte weckt. :D

Gruß
Klaus
Benutzeravatar
Rollo
Meister-Camper
Meister-Camper
Beiträge: 2727
Registriert: 29.03.2006 20:35
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: VW FOX und diverse Familienkutschen
Camper/Falter/Zelt: Camp-let Safir
Wohnort: Hansestadt Stade

Re: Reisebericht Dänemark Sommer 2008

Beitrag von Rollo »

Moin Anne,
ein super Bericht , da möcht ich auch gleich los. Obwohl mir "der Ostsee" mehr zusagt. :wink:
2132 Tschüß Rollo




Eet, wat gor is, drink, wat kloor is un segg, wat wohr is stop!
Jule
Echter Camper
Echter Camper
Beiträge: 70
Registriert: 05.07.2005 22:20
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Subaru Forester 2001
Camper/Falter/Zelt: Großfahner Friedel HP 700 von 1988, Husky Falcon von 2010 und unser DDR-Baumwoll-Hauszelt von 1977 oder nur im Minicamper Caddy (Selbstausbau)
Wohnort: Chemnitz

Re: Reisebericht Dänemark Sommer 2008

Beitrag von Jule »

Ein wunderschöner Bericht, Dänemark wär mal nicht schlecht nach 4 Jahren Kärnten.
Aber bei dem Ortsnamen Thyborøn wurd ich gleich hellhörig, da steht doch diese riesige Chemiebude "Cheminova". Wenn man mal googelt, findet man nicht so schöne Sachen darüber. Ich les grad über Dänemarks Nordseeküste in so einem Reise-Know-How-Buch (ziemlich aktuelle Ausgabe von 08), weil wir auch gern mal wieder Richtung Norden wollen. Da steht mehr drin als in normalen Reiseführern.
Lies auch mal hier: http://www.spatzier.net/buhne42.html

(Das mit dem Sneglehuset, was er hier schreibt, ist Geschmackssache.)
Ich mein, Dänemark hat so viel Küste, ich würd woanders hinfahren. Wär mir nicht recht, wenn meine Kinder dort im Sand buddeln. Schließlich diente die Nordsee dort jahrelang als Chemiemülldeponie.
Benutzeravatar
0901
Forums-SupporterIn 2018
Forums-SupporterIn 2018
Beiträge: 415
Registriert: 07.01.2007 09:23
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Renault Clio Grandtour
Camper/Falter/Zelt: Campwerk Economy
Wohnort: Markersdorf/Oberlausitz
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht Dänemark Sommer 2008

Beitrag von 0901 »

Ich bevorzuge die Region Thy. Schon wegen dem Originalschauplatz meines Lieblingsfilms.

http://de.wikipedia.org/wiki/Thy

Gruß Tobias
Ну заяц, ну погоди!
Per
Hardcore-Camper
Hardcore-Camper
Beiträge: 1479
Registriert: 05.10.2008 22:32
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Ford Sierra (div) + Capri '82 + BMW 320d
Camper/Falter/Zelt: Esterel 34 + S46
Wohnort: Frankfurt/M

Re: Reisebericht Dänemark Sommer 2008

Beitrag von Per »

testmichel hat geschrieben:Schon wegen dem Originalschauplatz meines Lieblingsfilms.
Die Olsenbande? :winkend:
Gruss Per

Zwinge keinen zu seinem Glück
Benutzeravatar
0901
Forums-SupporterIn 2018
Forums-SupporterIn 2018
Beiträge: 415
Registriert: 07.01.2007 09:23
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Renault Clio Grandtour
Camper/Falter/Zelt: Campwerk Economy
Wohnort: Markersdorf/Oberlausitz
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht Dänemark Sommer 2008

Beitrag von 0901 »

Per hat geschrieben:
testmichel hat geschrieben:Schon wegen dem Originalschauplatz meines Lieblingsfilms.
Die Olsenbande? :winkend:
ich hab sie alle auf Video. :fernsehen: Eigentlicht ist aber mein Lieblingsfilm "Die Olsenbande stellt die Weichen" (Olsen-banden på sporet)

Gruß Tobias
Ну заяц, ну погоди!
Antworten

Zurück zu „Reiseberichte“