Die erste Station führte uns nach Potsdam zu Verwandten - hier natürlich ohne Camping. Nach ca. einer Woche ging's weiter nach Zingst (Wellnesscamp Düne 6). Der Platz liegt relativ nahe am Meer, trotzdem waren wir froh unsere Fahrräder dabei gehabt zu haben. Mit dem Rad dauerte es ca. 2-3 min vom Zeltcaravan zum Meer, zu Fuß wohl so 10-15 min. Toll waren die sanitären Anlagen in Zingst, wir hatten zudem noch ein Familienbad und das war auch sehr schön (wurde sogar jeden Tag gereinigt). Gut war der Brötchenservice des Restaurants am Platz, etwas seltsam nur, dass keinerlei Preise angeschrieben waren und ständig fragen wollte ich dann auch nicht. Quittungen bekam man (natürlich?) auch keine, aber vom Gefühl her waren die Brötchenpreise OK

Das Hallenbad hatten wir auch getestet - und für untauglich befunden. Das Wasser ist so kalt, das man sich dort z.B. bei einem Regentag absolut nicht wohl fühlt. Unsere beiden Kinder konnten dem Bad auch nichts Positives abgewinnen und wollten nicht mehr hin. Auch der Spielplatz war mehr Alibi als Feature - viel zu klein und im hintersten Eck des Platzes.
Mit dem harten Boden des Stellplatzes kam ich wider Erwarten gut klar (hatte ein paar Erdnägel besorgt), mit den Schnaken-Schwärmen, die bei Einbruch der Dämmerung kamen, dagegen weniger. Trotz geschlossenem Vorzelt musste ich jeden Abend Unmengen (20-30 Stück) dieser Mistviecher fangen.
Alles in Allem war Zingst ganz OK, der Campingplatz überteuert, die Stadt auch (aber das wussten wir schon im Vorfeld), das Meer hätte etwas weniger Algen haben können (aber eigentlich war das Meer das Highlight in Zingst) - naja wir kommen trotzdem nicht so schnell wieder, nicht zuletzt wegen der Schnakenplage


Weiter ging es nach Fehmarn zum Platz Strukkamphuk. Wir kamen bei Regen an und mussten auch trotz heftigen Regens aufbauen. Danach war unsere Laune auf dem Tiefpunkt. Aber OK, am nächsten Morgen regnete es nur noch sporadisch, es gab frische Brötchen (sogar mit Preisen ausgezeichnet) aus dem Campingshop und langsam zeigten sich die Vorzüge des Platzes. Der Spielplatz war z.B. toll, die Sanitäreinrichtungen recht gut (die von Düne 6 aber immer noch besser) und das Meer so nahe, dass die Fahrräder überflüssig waren. Dazu kamen Kinoaufführungen in einem Zelt am Platz, Kinderbasteln- bzw. Animation und Go-Carts zu Ausleihen (mit denen unsrere Kinder stets viel Spass hatten). Der Strand war so lala, später entdeckten wir den sog. Südstrand bei der Stadt Burg, der war dann richtig gut. Nach Strukkamphuk würde ich zum Baden eher nicht mehr fahren, habe den Platz aber schon Freunden empfohlen um dort Angelurlaub mit dem Boot zu machen (Slipanlage vorhanden)


Das Wetter blieb leider so wechselhaft und eher schlecht, trotzdem nahmen wir unser nächstes Ziel in Angriff - Amrum[. Die Fähre war teuer (ca. 240 EUR), der Platz mit ca. 42 EUR/Tag zzgl. Kurtaxe auch im oberen Preissegment und die sanitären Einrichtungen ein schlechter Witz. Aber die Lage direkt in den Dünen ist halt einzigartig. Wir wurden an das hinterste Ende des Platzes mit einem Traktor geschleppt, danach kamen nur noch Dünen und dazwischen ein paar Zelte. Die ersten Tage hielt sich das Wetter auch leidlich und wir konnten die Natur in vollen Zügen genießen. Vom Zelt zum Wasser waren es exakt 2000m (per GPS gemessen), dafür bestanden diese 2000m aus einem kurzen Dünenfeld und danach einem unendlich erscheinendem Sandstrand. Die Kinder spielten die ganze Zeit in den Dünen (der Spielplatz war auch unbedeutend klein)

Dann kam allerdings ein Wetterumschwung. Der Wind wurde immer stärker und als er schließlich offiziell bei Stärke 11 angekommen war, war es auch viel zu spät um unseren Falter sicher abzubauen. Dafür spannte ich jede verfügbare Leine ab, schaufelte Unmengen Sand auf die Faulstreifen und spannte sogar unsere Wäscheleine über das Vorzelt weil es sich ständig nach oben bewegte. Irgendwann hatte ich auch keine Sandheringe mehr und begann lange Äste und Pflöcke in den Sand einzugraben. Der Wind ging auch noch etwa 2 Tage weiter, nicht mehr ganz so stark aber immer noch so sehr, dass über das Küchenfenster ständig Sand ins Vorzelt geweht wurde. Hier sollte der Hersteller des Falters unbedingt noch einen Sicherungsknebel anbringen (wie bei den anderen Fenstern am Wagen).
Wir haben dann bei der Fähre angefragt, ob wir früher als gebucht nach Dagebüll fahren können und beendeten unseren Aufenthalt in Amrum dann auch 2 Tage eher. Im Gepäck hatten wir noch mehrere Tüten mit leeren Pfandflaschen, die uns auf Amrum kein Laden abnehmen wollte - normale PET-Flaschen wie sie jeder Aldi/Lidl/Netto führt


Unser nächstes Ziel war St. Peter-Ording aber da ich schon öfters von diesem Platz gelesen hatte wurde es der Campingplatz Wesselburenerkoog (ca. 20km von St. Peter-Ording entfernt). Hier kam es bei uns zu einer Art Offenbahrung. Schon unsere telefonische Anfrage ob frei ist und wir gegen 21 Uhr noch kommen dürfen wurde freundlichst bejaht. Bei der Platzwahl kamen dann mehrere Campinggäste und auch die Betreiber und gemeinsam fanden wir den "optimalen" Platz, gleich noch gewarnt vor den starken Stürmen der letzten Tage (die wir ja auf Amrum bestens mitbekommen hatten). Unsere neuen Nachbarn brachten dann sogar 2 Thermoskannen mit Tee zum Aufwärmen vorbei - wow wir kamen uns vor wie auf einem anderen Stern.
Brötchen gab es bei einem Imbiss ca. 500m vom Platz entfernt, die sanitären Anlagen waren toll (nur das WC-Papier fehlte, man musste eigenes mitbringen) und der Deich zur Nordsee grenzte direkt an den Platz. Ja und das Beste - das ganze gab es für 12 EUR die Nacht! St. Peter-Ording besuchten wir mit dem Auto, frischten Erinnerungen auf, aßen Backfischbrötchen und freuten uns über unsere günstige Unterkunft im Wesselburenerkoog.
Leider wollte das Wetter nicht mehr richtig Sommer sein und so nutzten wir eine trockene Phase um das Zelt abzubauen und machten uns nach 3 Tagen auf die Heimreise. Nach einem Monat Camping im Falter haben wir unseren Kauf nicht bereut - versuchen nächstesmal aber lieber in wärmere Gegenden zu fahren

vg Ralph