Das Thema CO2 Bilanz bei der Produktion von Fahrzeugen ist ein gerne unter den Teppich Gekehrtes. Warum? Einzelteile für die Produktion kommen inzwischen "just in time" aus teils weit entfernten Zulieferfirmen und i.d.R per LKW. Neuproduktion von Blechen, Alu, Kunststoffen usw usf erfordern einen hohen Energieeinsatz - vom Verbrauch endlicher Ressourcen gar nicht zu reden, bis zum z.B. Blech für einen Kotflügel ist's ein weiter (und noch mal energie-teurer Weg).
Würde dies Alles seriös ein- und gegengerechnet werden käme sehr schnell heraus, dass ein weit über 20 Jahre alter Wagen in der CO2 Bilanz deutlich besser da steht als jeder noch so "über-drüber-super-öko" Neuwagen. Die allermeiste Energie geht nun mal bei der Produktion eines Neuwagens drauf, heutzutage sogar deutlich mehr als früher.
Da kann auch ein durch weniger effizientes Verbrennen des Sprits bedingter höherer CO2 - Ausstoss nicht wesentlich viel verschieben. Von anderen Schadstoffen gar nicht zu reden. Ein "alter" Diesel war eine Dreckschleuder - ein moderner muß mittels Betruges als "den Regeln komform" hin getrimmt werden. Ist ja inzwischen nicht nur auf die Wolfsburger beschränkt - beschissen haben wohl alle Hersteller...
Womit ich bei der anfangs gestellten Frage lande - gerade hier in A wurde (und wird noch immer) der Diesel mit allen möglichen Steuerzuckerln schmackhaft gemacht, Ösiland hat in Folge einen sehr hohen Anteil an Selbstzündern, nicht nur in Firmenflotten sondern auch und im Besonderen bei privaten Nutzern. Mit entsprechend teils sehr hohem Feinstaubgehalt in der Luft, insbsondere im Osten des Landes. De facto als Ganzes Feinstaubsanierungsgebiet mit entsprechend rigiden Einschränkungen. Geht natürlich gar nicht, also offiziell anerkennen und entsprechend handeln - also wird's entweder tot geschwiegen oder das Problem auf aus dem Ausland verfrachtete Emissionen verschoben....
Es gibt allerdings schon ein Umdenken, Wien war da Vorreiter - im Besonderen betrifft das FahrerInnen von Kleinunternehmen mit älteren Diesel Lieferwagen. Also ein nicht unwesentlicher Teil der Lieferkette in der Versorgung, je nun, zwei Beine, kann mensch ja in Eins rein schiessen bis der Arzt kommt. Ein Schelm wer jetzt denkt, dass da gar die Fahrzeugverkäuferlobby dahinter steckt um ihre auf Halde stehenden überteuerten und von Start weg schrottreifen Kisten mit geplanter Obszoleszenz an den Mann/die Frau zu bringen.
Nächster Punkt, Ösiland hat erst neulich bei den Verhandlungen zu den EU - weiten Grenzwerten im CO2 Ausstoss den Karren so massiv an die Wand gefahren dass entweder ein komplettes Dieselverbot im Raum steht - oder massive Strafzahlungen. Ok, der Drops ist gelutscht - das Steuervieh wird die Zeche zahlen dürfen.
Und Diesel nach wie vor hoch subventioniert und genmanipuliert Land und Luft versauen.
Genau so wie Benziner, nur mal so am Rande angemerkt.
Alternativen? Reines E - Auto? Klar - der Strom kommt aus der Steckdose, voll öko, ey! Produktion der Batterien? He, wer fragt denn so genau. Entsorgung ebendieser? Da fragst Du? Pfui, schäm Dich, Du Fortschrittsverhinderer! Nächste Steigerung Richtung kompletter Irrsinn: Wasserstoff. Da kommt ja überhaupt nur noch Rosenduft hinten raus. Und für die Bereitstellung der Energie ziehen wir halt noch ein paar *garantiert ganz harmlose und super ökoeffiziente Atommeiler* in die Landschaft. Ach ja! Geht ja nicht! Ösis haben ja per Volksbescheid entschieden so was nicht haben zu wollen (nachdem ein quasi schlüsselfertiges Werk gebaut war) - und Ihr in D verabschiedet Euch ja auch aus dieser ach so fortschrittlichen Technologie.
Macht nichts, rundum wird ja eh' massiv herum gestrahlt, neu gebaut oder verlängert übers Ablaufdatum hinaus - wen's interessiert: Googelt mal nach Hinkely Point falls Euch nicht schon schlecht genug ist oder Ihr ein bißchen Thrill braucht.
Merke gerade, dass ich ein wenig abschweife. Und nein - das Thema regt mich fast gar nicht auf. Ach ja, wir haben vor ein paar Jahren (aus eigener Tasche finanziert) ein Feinstaubmessteam von Greenpeace zu uns in die Stadt geholt. Bei recht hoher Grundbelastung hat JEDER vorbei fahrende LKW die Skalen an den vollen Ausschlag gebracht und JEDER vorbei fahrende Diesel-Pkw bis knapp an den Vollausschlag...
Ende des Diesel? Eher nö. Politik ist sowieso nur Erfüllungsgehilfe der Wirtschaft, und die Autolobby aber so was von mächtig...
Und nicht nur hier in A. "Wir schaffen das!"? - Aber sicher!
Sorry.
Gruß aus dem Wein/4, André.
P.S. Ja, das war jetzt politisch, das wollen wir hier nicht, ich rüge mich selbst: