Moin.
Erstmal sorry, aber in zwei Sätzen kriege ich das nicht hin.
Sofern Ihr den Magnesia-Ring (hier Nr. 181) nicht verworfen habt, könntet Ihr mit ein wenig Geschick versuchen,
einen Glühkörper nachzubauen.
Die Mißerfolge dabei werden aber preislich auch dahin kommen, was ein neuer Glühkörper kostet.
Meiner einer kommt aus der Hobbyecke für Beleuchtung nicht-elektrischer Art,
an den sogenannten Starklichtlampen alá Petromax & Co. werden immer solche "Glühkörper" angewendet.
Diese Glaskörper sind immer, egal ob bei Gaslampen oder bei "unseren" Benzin-/Petroleum-Starklichtlampen
sehr filigrane und empfindliche Konstrukte - weil das Gebilde ist nach dem Abflammen nichts anderes,
als ein mit Leuchtsalzen überzogenes Aschegerüst aus speziellem Gewebe, welches beim Abflammen abbrennt.
Zurück bleibt dann ein ganz empfindliches Gebilde, welches erst duch die Beaufschlagung mit der heißen Gasflamme
sich soweit festigt, daß es stehen bleibt. Die chemische Reaktion durch die auftreffende heißen Gase
bringen des Gebilde dann zum Leuchten. Das Prinzip wurde 1885 von dem Österreicher Carl Auer erfunden bzw. entwickelt.
Lies dazu mal hier nach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChstrumpf
Ganz am Ende der Wikiseite sind ein paar Links zu Webseiten von mir persönl. bekannten Sammlerfreunden aufgeführt.
Eindeutig ein schönes Hobby mit vielen interessannten Facetten, die man auch im tägl. Leben anwenden kann.
Hier dann noch was zu Herrn Auer, der Tüftler dieser segensreichen Erfindung:
bzw. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Auer_von_Welsbach
So, jetzt zum Eigenbauversuch:
Benötigt werden
- Glühstrümpfe - ideale Größe HK 250/350,
- der passende Magnesia-Ring Nr. 181
- eine (Benzin-) Lötlampe, alternativ ginge auch ein Brülierbrenner oder ein Bunsenbrenner (beweglich)
- eine feuersichere Umgebung (nicht im Freien, weil Wind hier störend ist)
Aus dem Draht fertigt man sich eine haltbare, aber wieder leicht lösbare, Aufhängung für den Magnesiaring.
Diesen hängt man dann auf und bindet einen "rohen" Glüstrumpf dran.
Nun wird der Glühstrumpf abgeflammt und ab jetzt beginnt das Zittern,
denn wie schon erwähnt, ist das Gebilde höchstempfindlich gehen leiseste Berührung bzw. Windstöße.
Nun zündet man seinen Brülier- oder Bunsenbrenner und geht vorsichtig mit der Flamme
von oben in den Magnesia-Ring an dem der zarte Glühstrumpf dran hängt und bläst den Glühstrumpf auf.
Nicht direkt volle Kanne drauf halten, sondern aus sicherer Entfernung langsam näher gehend.
Die sogen. "Härtephase" sollte idealerweise 2-3 Minuten andauern.
Zweck ist, den "Socken" in From zu bringen, ohne ihn platzen zu lassen und ihn dabei etwas zu härten
(fälschlicherweise könnte man auch "Sintern" dazu sagen).
Wenn es geklappt hat, den fertigen Glühkörper vorischtig vom Bindedraht befreien
und in die Lampe setzen.
Was man auch versuchen kann, ist mit der originalen Lampe und aufgesetztem Magnesia-Ring
den Abflamm- und "Sinter"-Vorgang zu versuchen. Dazu muß die Lampe aber so ausgerichtet werden,
daß der Socken zuerst nach unten hängt, einen "stehenden" Glühstrumpf kann man nicht abflammen
und anschließend aufblasen und aushärten.
Wenn es geglückt ist, wird der Glühkörper zwar nicht so vorbildlich rund aussehen,
wie bei den industriel gefertigten, aber solange da keine Löcher oder Risse fabriziert wurden,
wird der Nachbau auf jeden Fall seinen Zweck erfüllen.
Was mir klar ist: Der Aufwand ist nicht ohne, höchst frickelig und erfordert Geduld
und sicher einige Versuche, bis das schlußendlich klappt.