Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Hier landen alle Themen, die sich nicht in den anderen Foren einordnen lässt.
HerrZoGo
Camper
Camper
Beiträge: 15
Registriert: 15.05.2025 14:04
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: diverse
Campingfahrzeug: keines

Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von HerrZoGo »

Hallo,

ich möchte mich kurz als jemanden vorstellen, der keinen Wohnwagen besitzt, aber gerne einen hätte ;-) Und zwar soll es ein Wohnwagen werden, der handlich ist und für Roadtrips mit täglichem Standortwechsel geeignet ist. Quasi ein Campervan zum dranhängen. Ein Van ist mir nämlich in der Anschaffung und Unterhalt zu teuer. Wir fahren schließlich nicht jedes Wochenende los und sowas zu mieten geht dauerhaft auch zu sehr ins Geld.

Ich habe mir so einige Konzepte angesehen und bin auch auf die Klappcaravans gestoßen. Ich glaube, dieses Konzept könnte für uns passen. Es geht uns explizit darum, nicht eine riesige (oder auch kleinere) Wohnkiste hinter sich herzuziehen, sondern etwas flacheres, das ggf. sogar freie Sicht nach hinten lässt. Zeltcaravans fallen leider raus, da wir gerne feste Wände hätten, die etwas Wärmedämmung bieten und auch einfacher zusammenzulegen sind als ein Zelt einzufalten.

Leider gibt es die Esterels und Co nicht mehr neu zu kaufen und auf dem Gebrauchtmarkt ist es auch schwer, etwas ordentliches zu finden. Damit reift gerade die Überlegung, einen Faltcaravan neu zu bauen. Ok, ich muss dabei zugeben, dass es auch um das Projekt geht und nicht ausschließlich um das Ergebnis ;-)

Bevor ich mich aber ans Werk mache möchte ich die erfahrenen Klappcaravan-Besitzer gerne fragen, was sie an Ihrem Klapper mögen und was sie stört. Das könnte uns wertvolle Ideen geben, was wir bei der Umsetzung beachten sollten und könnte helfen, Fehler zu vermeiden.

Ich freue mich auf die Diskussion.

Grüße,

ZoGo
Benutzeravatar
Det-Happy
Erfahrener Camper
Erfahrener Camper
Beiträge: 490
Registriert: 10.09.2019 13:45
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: VW Touran 1,2 Tsi (BJ 2011)
Campingfahrzeug: WW Sterckeman 470 CP Evolution
Wohnort: Castrop-Rauxel

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von Det-Happy »

Pro:
meist geringes Gewicht, geringer Platzbedarf, sehr niedrige Betriebskosten, kann auch von weniger gut motorisierten Autos gezogen werden, man versucht keinen BE oder B96er Führerschein und keine Wohnwagenspiegel. Moover - wozu?
Im Sommer Sehr gutes Raumklima. Variabler Aufbau etc

Contra: Mal eben auf der langen Fahet am Rastplatz anhalten und hinten rein legen ist nicht. Und auch wenn die Baumwolle wasserdicht ist, macht Campen bei Wind und Regen hier wenig Spaß, vorallem wenn man auf trockenes Wetter zum abbauen warten muss oder deswegen nen Tag eher schon heim fährt

Und deswegen wechseln wir nach 5 Jahren zum Wohnwagen
Mit den besten Grüßen aus dem Ruhrpott 8)
Ehemen. Zeltanhänger -Fahrer, nun mit Wohnwagen
Benutzeravatar
ABurger
Hardcore-Camper
Hardcore-Camper
Beiträge: 1076
Registriert: 18.11.2014 16:24
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Opel Zafira B 1,7 TDCI
Campingfahrzeug: Knaus 420M / Esterel CC34
Wohnort: A'bg / Untermain

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von ABurger »

Servus ZoGo!
Herzlich willkommen!
:hi:

Pro Esterel:
PRO:
Wie mein Vorschreiber ... die Esterel sind relativ leicht, niedrig, anspruchslos und dennoch fast so komfortabel wie eine normale Wohndose.
Je nach Ausstattung haben sie sogar eine Gas-Kochstelle an Bord, einen Kühlschrank und manche sogar eine Nasszelle mit einem Porta-Potti.
Man kann ihnen eine Festbett verpassen, ein Kleiderschrank ist meist auch noch drinnen. Und elektr. Beleuchtung. Luxuriöse Esterel haben
sogar eine Truma-Gasheizung an Bord. Das beste: Auch ohne Stoßdämpfer oder ASK am Klappi rollen sie spurtreu hinterher ...
Ach ja - zum Davorsitzen kann man sogar ein geschlossenes Vorzelt dran bauen.

CONTRA:
Weil die elementaren Dinge fast jeden Kubik-Zentimeter beanspruchen im eingeklappten Fahrzustand, muß man viel vom Camping-Equipment
im Zugfahrzeug transportieren. Viel Gewichtsreserven hat man bei einem Esterel oft auch nicht. Ein CEE-Landstromkabel, eine Gasflasche
(falls man im Klappi mit Gas kochen, heizen und kühlen mag), das Stangenvorzelt und all das wiegen auch ...
Aus meiner persönlichen Vermutung heraus, schätze ich, daß etliche Esterel überladen durch die Gegend rollen ;-)
Am meisten hat mich am Esterel die ewige hin- und her-Rödelei genervt. Das Tetris-Spielen war ich leid und deswegen haben wir jetzt
eine Wohndose und sind zufrieden.
Ach ja - noch was: Bei einem Esterel am Haken braucht man zur Erfüllung der StVO Caravan-Spiegel, denn die Esterel sind ca. 1,90 m breit
und damit (meistens) breiter als ein Pkw und je nach Ausführung auch fast so hoch - mit freier Rundumsicht nach hinten ist da nix mehr.

SELBSTBAU eines Klappwohnwagens
Darüber haben schon viele Camper nachgedacht und ellenlange Internet-Seiten gefüllt - mit ihren Gedanken und Ideen dazu,
sowie die Reaktionen negativer und positiver Art dazu von etlichen Ideengebern bzw. Abratern.
Realisiert davon wurde bisher keiner - bzw. kenne ich keinen ... zu schwer, zu teuer, Schwierigkeiten das geeignete Material zu organisieren,
dann die Probleme der Abdichterei und last-but-not-least die Zulassung - ohne Einzelgutachten beim TÜV geht da null-komma-nüscht.

Da bietet es sich eher an, einen gut erhaltenen Klappi zu kaufen, der noch eine Zulassung hat und den zu renovieren bzw. von innen neu aufzubauen ...
Unter einer Aufbaulänge von 4,20 m bzw. 4,60 m würde ich da aber nicht gehen.
Gerne verweise ich an dieser Stelle mal auf www.esterelclub.com/ bzw. auf www.outlawcamper.de ...
Dort findest Du ein paar sehr schöne Berichte von Usern, die sich ihre Esterel sehenswert restauriert haben.

Das mal als meine zehn Cent für heute ...

:camp1
Klapprige Grüsse von Rüdiger
aus dem Nizza Bayerns
(Knaus420M / Esterel CC34 / Bj. 1981)
georgf
Echter Camper
Echter Camper
Beiträge: 73
Registriert: 06.04.2023 08:52
Land: Österreich
Zugfahrzeug: VW Caddy, 60KW
Campingfahrzeug: Rapido Club 38

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von georgf »

Wir haben einen Hubdachwohnwagen, einen Rapido. Was mich daran stört? Gar nichts. Er kann, was wir brauchen, und ist dabei so kompakt und leicht wie nur möglich. Wo der Bäcker mit seinem Lieferwagen durch kommt, komme ich, bis auf ganz wenige Ausnahmen, auch durch. Weite Fahrten über Landstraßen diverser Breite verlieren damit ihren Schrecken. (Ich weiß: Unter den Campern mit den dicken Dosen kommt dann immer das Argument "Ja wennst nicht fahren kannst!", aber das trifft nicht den Kern des Problemes: ich will unbeschwert durchs Land gondeln, und das stressfrei!)

Vor dem Rapido hatten wir ein Puscherl, das wird heute noch gebaut und kostet wenig. Es hat seine Qualitäten, aber auch Nachteile: Es ist so gut wie nicht isoliert, und das Hubdach muss bei Regen, wenn es über Tröpfeln hinaus geht, geschlossen werden. Meine Frau stört das wenig, sie steht darunter immer noch aufrecht, ich nicht mehr.

Unsere Zugfahrzeuge sind nach allgemeiner Wahrnehmung schwach (75PS), ziehen den Rapido aber völlig unbeeindruckt. Mehr ist nicht nötig. Diesel brauchen wir mit Wohnwagen, Rädern am Heck und dem Tandem am Autodach (nur ein Fallschirm bremst besser) um die 8l/100km.

Die Rapidos sind alle schon alt, aber Trigano verkauft gerade die letzten neuen aus der Nachfolgereihe. Da wirst du auch neu fündig, wenn du nicht zu lange wartest.

Selbst Bauen: Wenn unser Rapido einmal das Zeitliche segnet, würde mich das eigentlich auch reizen. Denn den Wohnwagen, der für uns am besten passt, bauen weder Trigano noch Eriba. Aber ich baue sicher nicht. Der Aufwand ist mehr als hoch, die Kosten sind es sicher auch, und der Erfolg wird bei einem Klappcaravan zweifelhaft sein. Die Hersteller wissen genau, wie es geht, und warum, wir werden wahrscheinlich 2 oder mehr Wohnwagen bauen müssen, um genau den hin zu bekommen, den wir wollen. Das verbunden mit dem Typisierungsaufwand, mit Gutachterkosten, nein danke. (Mit dem Gutachter kannst du dann auch noch ausgiebig diskutieren.)

Deshalb meine auch ich: Kaufe dir einen Gebrauchten und renoviere ihn!

lg!
georg
Neandertaler
Allwetter-Camper
Allwetter-Camper
Beiträge: 808
Registriert: 06.09.2017 09:13
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Ford Ranger 2016er, Pickup
Campingfahrzeug: Trigano Zambesi 2015er
Wohnort: NRW Rheinland, Neandertal

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von Neandertaler »

Hallo,

Antworten hast du ja schon reichlich erhalten. Warum ich jetzt schreibe, hängt an deiner Frage, denn die ist - im engen Sinne - nicht zu deinem Thema korrekt gestellt.
Ich selber habe einen FALTcaravan, also etwas, das zusammgengefaltet wird, ein Zelt. Das ist aber das, was du für dich ausschließen möchtest.

Du fragst im Text nach festen Dach und feste Wände, also nach einen KLAPPcaravan. Das ist ein kleiner, aber deutlicher Unterschied.

Mag etwas pedantisch klingen - aber so ist es nunmal, das sind schon unterschiedliche Formen. Denn in einem Falti bist du nunmal näher an der Natur, mit allem Für und Wider.
Und mit festen Wänden und Dach (auch wenn klappbar) eben näher an recht konventionellen Wohnwagen als eben mit einem Baumwolldach.
Du hast ganz unterschiedliche Raumqualitäten und die Vor-/Nachteile sind auch sehr unterschiedlich.
Darum bitte ich um eine Differenzierung zwischen Faltis und Klappis.

Viele Grüße
Stefan
Im Leben ist man mal der Stein und mal die Scheibe. Als Papa bist du aber immer Carglass.
HerrZoGo
Camper
Camper
Beiträge: 15
Registriert: 15.05.2025 14:04
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: diverse
Campingfahrzeug: keines

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von HerrZoGo »

Hallo,

mir fällt gerade auf, dass ich den Betreff falsch gewählt habe. Mich interessiert natürlich, was Ihr an Eurem Klappcaravan mögt und was nicht. Faltwohnwagen mit Zeltstoff fallen für uns leider aus. Da können wir beim Zelten bleiben, wie @Det-Happy es schon beschrieben hat. Stefan hat während ich diese Antwort geschrieben habe auch darauf hingewiesen.

@ABurger zum Aufbauen mit Tetrisspiel und der Aufbaulänge von > 4 m:
Den Komfort wollen wir eigentlich gar nicht. Unser Hauptanliegen ist es, zwei ordentliche Betten zu haben, am besten mit einem Standard-Matratzenmaß von 90x200 cm. Dieser Wunsch macht es z.B. schon schwer, einfach einen Wohnwagen zu kaufen. Die haben nämlich meist schmalere Betten. Zwei Matratzen nebeneinander benötigen eine Innenbreite von 180 cm (mit um die 190 cm Außenbreite) und 2 m Länge. Nun orientiere ich mich an Grundrissen von kompakten Wohnwagen. Was oft gebaut wird scheint sich in gewisser Weise bewährt zu haben. Die Betten kann man zur Sitzecke umbauen. Davor gibt es Platz zum stehen (50 cm ?) und im Bug oder Heck quer zur Fahrtrichtung Schränke mit Kühlschrank, Spüle, Kochgelegenheit. Das mag dann nochmal 50 cm benötigen. Insgesamt komme ich auf eine benötigte Länge von etwa 3 m. Natürlich ist mehr Länge und Breite wunderschön, wenn der Wohnwagen steht, aber zum fahren und Abstellen zu Hause eher nachteilig.
Das Tetrisspiel habe ich mir auf ein paar Videos angesehen und erkannt, dass es für unseren Zweck des Roadtrips vermieden werden muss. Das würde ich erreichen, indem keine Hochschränke eingebaut würden. Küchenarbeitsplatten sind etwa 90 cm hoch. Wir könnten einen Schrank mit 90 cm Höhe quer einbauen, der ausreicht, um eine Kühlbox einzubauen, Platz für einen Gamping-Kartuschenkocher, eine rudimentäre Spüle und ggf. ein PortaPotti bietet. Für die Technikausstattung orientiere ich mich an Küchenboxen, die man für Kombis und Vans kaufen kann. Eine Wasserversorgung und Entsorgung aus dem Kanister reicht uns, ebenso wie eine Kühlbox anstatt eines eingebauten Kühlschranks und einen Gas-Kartuschenkochen anstatt eines Camping-Kochfeldes.
Weiterer Stauraum würde unter den Betten bzw. unter der Sitzbank entstehen. Wenn man das geschickt aufteilt und ggf. mit Boxen versieht, würde uns das völlig ausreichen. Eine Seite mit persönlichen Dingen wie Anziehsachen etc., die andere Seite für weiteres Camping-Equipment wie Stühle, ggf. ein Sonnensegel oder so. Mehr ist nicht nötig, schon gar nicht ein Stangen-Vorzelt bei täglichem Ortswechsel
Beim Aufbau müsste man sich dann keine Gedanken ums Tetrisspiel innen machen.

Zum Thema der Zulassung: Ich habe beim letzten PKW-TÜV den Prüfer auf die Schnelle dazu befragt. Der sah ziemlich wenig Probleme. Ich möge mir bitte zugelassene Komponenten kaufen (Achse, Deichsel, Kupplung) und die ordentlich verschrauben. Dann gab er mir noch den Tipp, dass ich die Einbauten auch herausnehmbar gestalten könnte, sodass der ganze Wagen dann als Lastenanhänger gewertet wird. Natürlich würde ich vor Baubeginn noch detailliertere Gespräche mit dem Prüfer führen.

Zum Hubdachwohnwagen:
Ja, aber.... Ich sehe darin vgl. zum Faltcaravan nur einen Vorteil. Man kann unterwegs kurz etwas herausholen oder den/die/das Porta-Potti nutzen. Ansonsten überwiegen für mich die Nachteile vgl. zu einem Klappcaravan. Im Innenraum wirken sie auch bei aufgestelltem Hubdach beengter, da das Hubdach eben nur eine Öffnung im Dach bildet. Die haben auch alle schon eine Fahrzeughöhe von 2 m. Unser Eigenbau müsste eigentlich mit einer Höhe von 1 m plus Bodenfreiheit auskommen. Die Tür ist dann auch entsprechend klein und so weiter. Prinzipiell interessant finde ich den Mini Freestyle. Aber siehe da... der hat wieder ein tolles Bett von 190 Länge (mir zu kurz) und 140 cm Breite (uns viel zu schmal).

Was ich für mich noch nicht geklärt habe ist die Frage, ob es nicht andere Alternativen zur Volumenerweiterung gibt als ein Faltcaravan wie Esterels. Ich habe ein paar Videos gehesen, in denen Leute versucht haben, das Esterel-System auf Hubdächer oder Dachzelte anzuwenden. Eines der größten Probleme war es, die erste Wand nach dem Aufstellen so zu stabilisieren, dass sie mit dem Dach nicht sofort wieder umfällt und man Zeit hat, um die Konstruktion herumzugehen und die nächste Wand aufzurichten. Dann müssen die beiden Wände samt Dach stehenbleiben, bis das ganze durch Aufrichten der letzten Wände stabilisiert wird. Wie ist das bei den Esterels gelöst? Gespannte Seile o.ä. gibt es da nicht.

Oder wäre es ggf. vorteilhafter, wenn man gar kein Faltsystem nimmt, sondern ein festes Hubdach mit einer Höhe von 1 m? Technisch müsste das möglich sein, auch wenn ich einen teuren und fehleranfälligen Mechanismus zum Parallelhub vermeiden möchte. Oder doch lieber an einem Clamshell-Wohnwagen orientieren, bei dem das Dach an einer Seite ein Scharnier hat, das Stabilität beim Aufrichten der ersten Wand gibt? Das würde man sich natürlich durch Verlust an Innenvolumen erkaufen.
georgf
Echter Camper
Echter Camper
Beiträge: 73
Registriert: 06.04.2023 08:52
Land: Österreich
Zugfahrzeug: VW Caddy, 60KW
Campingfahrzeug: Rapido Club 38

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von georgf »

Die Rapidos sind bei aufgestelltem Hubdach innen kaum enger, da das Hubdach bis außen reicht. Du hast wahrscheinlich Eribas und Puscherln gesehen. Die Eribas haben unterm Hubdach nur Stoff, auch diese Lösung hat Vor- und Nachteile.

Breites Bett: Es gibt Längsschläfer unter den kompakten Hubdachwohnwagen, da hast du eine Breite von ca. 180cm. Mit einem Hubdachwohnwagen als Längsschläfer hast du den Nachteil der größeren Höhe (Rapido 1,98m), dafür ist er ungefähr so breit wie dein Auto. Stört beim Fahren erfahrungegemäß gar nicht.

lg!
georg
Benutzeravatar
ABurger
Hardcore-Camper
Hardcore-Camper
Beiträge: 1076
Registriert: 18.11.2014 16:24
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Opel Zafira B 1,7 TDCI
Campingfahrzeug: Knaus 420M / Esterel CC34
Wohnort: A'bg / Untermain

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von ABurger »

Also noch einmal, ein Esterel ist ein Klapp-Caravan - bei dem wird nichts gefaltet.

Wo Du so gerne YT-Videos guckst, schaue Dir bitte das einmal an, da sieht man außenliegende Gas-(Druck-)Federn, welche dabei unterstützen, die Bug- und Heckwand aufzustellen und oben zu halten.

--> https://www.youtube.com/watch?v=k7zPaey ... sKlassiker

Wenn die Gasfedern noch intakt sind, halten die Wände auch oben. Das Dach wird über innenliegende Rollen (die in Schienen laufen) beim Aufklappen mit nach oben genommen. Sodann stellt man von innen die Seitenwände auf. Der aufmerksame Betrachter wird in dem Clip sehen, daß innen ebenfalls Gasfedern mithelfen, die Wände aufzustellen und in der Senkrechte zu halten. Das ist bei der 42er-Länge eine schöne Hilfe, kürzere Esterel-Klappis benötigen das nicht. Die Wände werden dann verriegelt und stehen fest, der Aufbau kann also von einer Person erledigt werden.
Das Zusammenklappen geht analog in der umgekehrten Reihenfolge - alles schön der Reihe nach. Je nach Modell und Baujahr gab es auch innenliegende Gasdruckfedern, also hinter der Innenverkleidung "versteckt" haben (für alle vier Wände) oder welche, die innenliegende Torsionsfedern haben.
Bei den Hubdach-WoWa ist das ähnlich gelöst.

Die Entwickler haben sich schon was dabei gedacht.

Wenn Du Dir einen Klappwohnwagen zulegen willst, der Längsbetten hat, auch das gibt es.
Bei den Esterel waren das die Modelle namens "Silage 29" bzw. Silage 31. Die gibt es aber nur selten auf dem Gebrauchtmarkt.
(Zahlenmäßig sind da die 34er und 39er Modelle häufiger zu finden.)
--> https://www.youtube.com/watch?v=kRfbMfq ... eterbolter
--> https://typ3family.de/esterel.html

Aus GB kommen auch welche, die Längsbetten haben. --> https://goburcaravans.co.uk/
Das sind die "Slime Lines" der Fa. Carousel/GB oder die größeren Modelle "Standart width" bzw. "Clubman".
--> https://goburcaravans.co.uk/product-cat ... /slimline/
--> https://goburcaravans.co.uk/wp-content/ ... hSpecs.pdf
--> https://www.youtube.com/watch?v=Tszzs9m ... urCaravans
Nur, damit Du die auch mal gesehen hast ...

Du kannst Dir aber auch mal einen Paradiso ansehen - Längsbetten, leicht, niedrig, viel Platz - die letzten hatten anstatt Baumwoll-Zelt-Wände, welche aus stabiler Lkw-Plane (erkennbar an den bunten Streifen auf grauem Untergrund) und ein stabiles Dach aus Kunststoff.
--> https://typ3family.de/paradiso.html

Was nochmal den Eigenbau angeht ...
Wurde schon viel geschrieben und geplant, angefangen und wieder verworfen.
Man schaue sich die Seiten von Manufakturen an, die Kastenanhänger um- und ausbauen und sehe sich an, was die an Material verwenden.
Das sind Profis mit Know-How, die wissen was geht und wie stabil sowas gebaut werden muß, damit sowas auch auf die Straße kann und dort nicht nach kurzer Zeit als Trümmerhaufen aufgekehrt werden muß. Die wissen wie man so ein Ding dicht bekommt ...

Sieh Dir die Dächer von Klappis an, die aus einem Werk kamen, wo man den Bau beherrscht hat.
Nicht zueletzt noch die Gewichte, die man beachten muß - die meisten DIY-Bauten scheiterten daran.
Ein "fertiger" Klappi hat je nach Modell ein GG von ~ 650/750 kg, die großen um eine Tonne.

Die Außenwände bestehen aus Sandwichplatten, die außen mit Alu / GFK beschlagen sind, sie sollen ja auch dem Wetter standhalten und obendrein isolieren.
Weiter will ich mich nicht in Details ergehen - im Internet kann man sich ausreichend informieren.

Wenn es aber nur ums Geld geht, weil man nur wenig Budget zur Verfügung hat, dann sollte man sich einen DIY-Klappi-Aufbau zweimal überlegen.
So ein Eigenbau wird sehr viel teurer ... Alu- (Di-) bond-Platten kosten einen Haufen Geld, MDF ist viel zu schwer ...
Wie schon erwähnt - dann sich lieber einen gut erhaltenen Esterel zulegen, den innen entkernen und nach den eigenen Wünschen ausbauen und einrichten.
So mit 2m-Längsbetten in voller Breite (1,80m), mit und ohne Kochstelle, Kühlschrank, Heizung, WC usw. ...

:camp1
Klapprige Grüsse von Rüdiger
aus dem Nizza Bayerns
(Knaus420M / Esterel CC34 / Bj. 1981)
HerrZoGo
Camper
Camper
Beiträge: 15
Registriert: 15.05.2025 14:04
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: diverse
Campingfahrzeug: keines

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von HerrZoGo »

Hallo,

ich habe in meinem Ursprungspost doch geschrieben, dass es nicht ums Geld geht, sondern auch um das Projekt an sich.

Zu den Gasdruckdämpfern, die beim Öffnen helfen:
Irgendwo habe ich mal ein Video von einem Eigenbau gesehen, der eine interessante Lösung für dieses unterstütze Öffnen hatte. Es wurde erwähnt, dass die Wände mit Rollen in einer Schiene im Dach laufen. Um die ersten beiden Wände aufzustellen reichte es, das Dach etwas anzulupfen. Dann konnte man einen Riemen greifen, der irgendwo oben an der ersten Seitenwand befestigt war. Wenn man den Riemen gezogen hat, dann hat das eine Kraft an der Oberseite der Seitenwand erzeugt und über den Hebel die Seitenwand in der Führungsschiene entlanggezogen. Der Hebel hat dann das Aufrichten erleichtert. Solch eine Lösung wäre genau das, was ich mir vorstelle: technisch simpel, aber funktional und einfach zu bauen und vor allem dauerhaft zu erhalten und zu reparieren.

Beim letzten Punkt scheue ich nämlich vor dem Kauf eines alten Klappers zurück. Soweit ich weiß bestehen diese aus einem Holzgerippe mit Dämmung und Beplankung. Heutzutage würde man auf Holz verzichten und andere Materialien verwenden, z.B. Sandwichplatten, eine Konstruktion aus Aluprofilen mit Dämmung und Beplankung oder eine selbst laminierte Dämmung.
Hinzu kommt, dass die Instandsetzung eines alten Wohnwagens auch modellspezifische Teile benötigt. Die Fenster sind aus Kunststoff, welches im Alter oft spröde geworden ist. Beim Ersatz rennt man sich dann tot, um ein Fenster auf altem technischen Stand zu bekommen, während man heutzutage gedämmte Fenster mit Fliegengitter und Verdunkelung von der Stange kaufen kann. Dann geht es weiter mit einer Antischlingerkupplung und Stoßdämpfern, den Scharnieren und so weiter. Ich befürchte, dass man viel Geld für die Instandsetzung eines Wohnwagens ausgeben müsste und dennoch eine alte Technik hätte.
falti92
Interessierter Camper
Interessierter Camper
Beiträge: 40
Registriert: 19.11.2021 18:58
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: VW Touran 2.0 TDI 150 PS
Campingfahrzeug: Hymer-Eriba 490 Moving 1996
Wohnort: Moers

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von falti92 »

Hallo ZoGo,

ABurger hat ihn schon erwähnt, den Paradiso, bei dem es sich, um in der korrekten Nomenklatur zu bleiben, um einen Hubdachwagen handelt.
Ich hatte bis zum Frühjahr einen.

Pro:
* im geschlossenen Zustand flach (1,06 m)
* zwar ca. 1,90 m breit, aber durch die Sichtlinie ohne Zusatzspiegel zu fahren
* die Zeltwände waren aus LKW-Plane und daher ziemlich unempfindlich und schnell trocknend
* bei meinem 92er Gran Beach 345 war eine 4er/5er Dinette im Bug, die die Vorgänger mit einer zugeschnittenen Matratze belegt hatten; in der Mitte eine Küchenzeile, deren Oberteil man mit einem Bügel herunterklappen konnte, um das Dach zu schließen; im Heck einer 2er Dinette, die man auch zum Bett umbauen konnte
* geringes Gewicht, das man beim Ziehen kaum merkt
* Karosse und Dach aus GFK
* Leichtbau, aber stabil - hat sogar mich ausgehalten ;-)
* hinstellen, Stützen raus, Dach hoch in weniger als 5 Minuten; das Schließen geht mit etwas Übung ähnlich schnell

Contra:
* keine Isolierung und keine Heizung (es gibt aber auch Paradisos mit Gasheizung im Boden); mir haben Heizlüfter und Wärmedecke fürs Bett geholfen
* Bett 185 x 135 cm; ich mit meinen 196 cm habe diagonal relativ bequem geschlafen, aber zu zweit geht das natürlich nicht
* keine Nasszelle; ich habe mir eine Porta Potti neben das Bett gestellt (ist zu zweit auch zu eng)
* konstruktionsbedingt keine Schränke, außer unter der Küche; dafür gibt es aber recht viel Stauraum in den Sitzkästen und unter dem Bett (sofern man es tagsüber nicht als Sitzgruppe nutzt)

Ich habe den Kleinen nur verkauft, weil es mein "Zweitwagen" war und mir leider die Garage gekündigt wurde.

Falls ein Hubdachwagen grundsätzlich interessant sein sollte, schau Dir auch mal den Camp let Safir an. Der hat in der Dachkosntruktion sogar Schränke, die 3-lagigen Zeltwände bieten ein Mindestmaß an Isolierung und neben der Heckküche kann man sogar ein "Notbad" einrichten. Die Safire haben eine überzeugte Fangemeinde, deswegen sind diese Fahrzeuge auch nicht oft zu bekommen.

VG vom Niederrhein
Hajo
HerrZoGo
Camper
Camper
Beiträge: 15
Registriert: 15.05.2025 14:04
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: diverse
Campingfahrzeug: keines

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von HerrZoGo »

falti92 hat geschrieben: 16.05.2025 16:04 ich habe mir eine Porta Potti neben das Bett gestellt (ist zu zweit auch zu eng)
Das mit dem zu zweit zu engen Porta-Potti glaube ich gerne :D

Ein alter Zeltwohnwagen wie ein Paradiso kommt nicht in Frage. Da gibt es nämlich verschiedene Lösungen fertig zu kaufen. Es gibt eine Vielzahl von Zeltanhängern, bei denen ich etwas finden würde, wenn ich denn schauen würde. Bei einem Zelt-Caravan würde ich wohl auch eher mir etwas überlegen, bei dem man einen Plattformanhänger kauft und darauf ein wie auch immer gestaltetes Zelt baut. Dann kann man den Anhänger zumindest noch anderweitig nutzen. Oder man nimmt den Takeaway von Easy Caravaning, quasi ein Paradiso in neu und auch als Längsschläfer. Aber eben leider alles mit Stoff oder Plane, was vermieden werden soll. Ich habe keine Lust auf flatternden Stoff und schlechte Dämmung. Einzig als Hubdach könnte ich mir das vorstellen. Wenn es dann zu schlechtes Wetter ist kann man das Hubdach einfach geschlossen lassen und den Anhänger zumindest eingeschränkt nutzen.
Beetlecamp
Echter Camper
Echter Camper
Beiträge: 64
Registriert: 24.02.2016 18:37
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: VW Sportsvan
Campingfahrzeug: Campwerk Economy 2014
Wohnort: Niederrhein

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von Beetlecamp »

Kommen vielleicht ALiner in Frage?

https://camp-impuls.de/camping-anhaenger/aliner/

VG
Beetlecamp
Benutzeravatar
ABurger
Hardcore-Camper
Hardcore-Camper
Beiträge: 1076
Registriert: 18.11.2014 16:24
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Opel Zafira B 1,7 TDCI
Campingfahrzeug: Knaus 420M / Esterel CC34
Wohnort: A'bg / Untermain

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von ABurger »

Du wirst schon was finden, was zu Euch und Euren Reisegewohnheiten sowie zu Eurem Budget und zum Zugfahrzeug paßt.

Man sollte sich zuerst umfassend informieren.
Wenn etwas im Internet interessant erscheint, dann hinfahren und live ansehen.
Sich etwas zu mieten, um zu erkunden, wie das paßt, wäre IMHO auch wichtig.
Die Theorie ist nämlich das Eine - die Praxis das Andere.

Vor der Reise die Utensilien, die man braucht, wollen besorgt (eingekauft) und müssen eingepackt/verladen werden.
Nach dem Ausflug/der Reise dann Kommando rückwärts. Tetris mal zwei ...
Zum Equipment gehören nicht wenige Dinge: Sitzmöbel, Tisch, Kochstelle samt Kocher, Kochtöpfen, Besteck, Geschirr,
Bettzeug, Wechselwäsche, Kulturtasche, usw.,
Abends im Dunkeln sitzen ist auch nichts - also Beleuchtung, draußen sitzen ohne Dach überm Kopf vor dem WoWa ist auch nix,
am Tag pratzelt die Sonne, abends wirds kühl und es regnet auch mal - wenn man dann nur wenig Platz im Campervan zum dranhängen hat, auch mies.
Sollte es ungemütlich kühl werden (geht auch im Sommer) dann hat man es gerne warm.
Getränke und Lebensmittel mögen es nicht warm, also muss ein Kühlschrank oder eine Kühlbox her,
Dann die Ernährung ... immer ins Restaurant gehen oder selbst kochen?
:tee:
Also wird man Energie in Form von Gas oder Strom benötigen, sprich Gasflasche, Kartuschen,
ein passendes Stromkabel (CEE) mitnehmen, Licht, Handy laden, TV? Radio ... allsowas gehört auch dazu.
Kanister fürs Frischwasser, Abwasserkanister gehören bei Fuß, denn um mal etwas ausschwenken, spülen, Abwaschen, Hände waschen usw.,
dafür mag kaum jemand ständig zum Waschhaus wandern - es sei denn, man mietet sich einen Komfortplatz, wo alles an der Parzelle vorhanden ist.
Dann die Freizeitgestaltung: Sportsachen, Fahrräder, SUPs, what ever - Equipment ohne Ende ...
Das braucht Platz, wiegt und kostet (am Anfang).
Wer Campingerfahrung hat, kennt das ... wer nicht, legt die Ohren an und ärgert sich über alles, was vergessen wurde.

Also ... deswegen mein Rat:
Wer noch keine Campingerfahrung besitzt, sollte das vorher ausprobieren, bevor man (u.U. viel) Geld ausgibt.

:camp1
Klapprige Grüsse von Rüdiger
aus dem Nizza Bayerns
(Knaus420M / Esterel CC34 / Bj. 1981)
georgf
Echter Camper
Echter Camper
Beiträge: 73
Registriert: 06.04.2023 08:52
Land: Österreich
Zugfahrzeug: VW Caddy, 60KW
Campingfahrzeug: Rapido Club 38

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von georgf »

HerrZoGo hat geschrieben: 16.05.2025 14:45 Hallo,

Beim letzten Punkt scheue ich nämlich vor dem Kauf eines alten Klappers zurück. Soweit ich weiß bestehen diese aus einem Holzgerippe mit Dämmung und Beplankung. Heutzutage würde man auf Holz verzichten und andere Materialien verwenden, z.B. Sandwichplatten, eine Konstruktion aus Aluprofilen mit Dämmung und Beplankung oder eine selbst laminierte Dämmung.
Hinzu kommt, dass die Instandsetzung eines alten Wohnwagens auch modellspezifische Teile benötigt. Die Fenster sind aus Kunststoff, welches im Alter oft spröde geworden ist. Beim Ersatz rennt man sich dann tot, um ein Fenster auf altem technischen Stand zu bekommen, während man heutzutage gedämmte Fenster mit Fliegengitter und Verdunkelung von der Stange kaufen kann. Dann geht es weiter mit einer Antischlingerkupplung und Stoßdämpfern, den Scharnieren und so weiter. Ich befürchte, dass man viel Geld für die Instandsetzung eines Wohnwagens ausgeben müsste und dennoch eine alte Technik hätte.
Dein Wissen stimmt. Früher wurde mit Holzgerippe, Dämmung und Beplankung gearbeitet. Wenn diese Konstruktion sauber ausgeführt ist und trocken bleibt, hält das ewig und noch 3 Tage. Unser Rapido steht draußen unter seinem Flugdach, wenn wir nicht gerade campen :) , und gut ist es, seit 23 Jahren. Dabei haben wir ihm in Albanien und anderswo weit mehr abverlangt, als üblich.

Spröde Fenster im Alter kenne ich noch keine, nur welche, bei denen sich die beiden Platten von einander lösen. Das liegt am Kleber, der die Platten zusammen hält und betrifft v.a. einen Hersteller. Zwei solche Fenster habe ich inzwischen neu verklebt. Seit ich weiß, welche Vorgangsweise dazu am besten passt, ist das eine dauerhafte Reparatur. Die Insekten- und Verdunkelungsrollos haben mit dem Fenster, wenigstens bei unserem Rapido, gar nichts zu tun. Sie sind einfach neben dem Fenster an geschraubt und leicht reparier- und austauschbar.
Es gibt sehr viele Fenstermaße. Als ich nicht wusste, ob ich die alten Fenster nach kaufen konnte (Rapido liefert keine mehr, und ich weiß nicht, ob die von Trigano Silver die selben Maße haben), habe ich im Internet eine Firma gefunden, die herstellerunabhängig passende geliefert hätte. Die Möglichkeit, das Format an zu passen hättest du auch noch. Ich würde mir daher wegen der Fenster keinen Kopf machen.

Wir fahren mit unserem Gespann (VW Caddy mit Rapido Club 38 mit unter 750kg Eigengewicht ohne Antischlingerkupplung. Unser Gespann braucht keine. Auch die verrücktesten Albaner und anderen Kreativen konnten unser Gespann nie aus seiner Balance bringen. Die Standard-Teile der Kupplung sind genormt und kosten nicht viel, wenigstens bei Rapido. Für das Fahrgestell des Rapidos von Alko bekommst du übrigens alle Teile nach, wenn nötig. Wir haben übrigens unlängst einen Rapido gesehen, der ist 7 oder 8 Jahre älter und auch nicht schlechter beisammen.

Das nur, um ein paar Punkte zu klären. Wenn du keinen Gebrauchten und keinen Hubdachwohnwagen willst, ist das für mich selbstverständlich kein Problem. (Trigano Silver gibt es aktuell, wie bereits geschrieben, noch neu, ist einer der letzten Neuen mit Drehstabfederung anstatt der dämlichen Gummifederung, dazu fallen mir noch Eriba, Kip und das Puscherl ein, es wird wahrscheinlich mehr geben. Kip baut auch noch.) Es ist deine Entscheidung, bei der ich dir nicht drein reden will. Ich fände es nur schade, wenn du aufgrund unvollständiger Informationen neu bauen wolltest kämest und am Schluss erkennen würdest, dass eine andere Lösung als Selbstbau für dich besser gewesen wäre. Andererseits gibt einem der Bau einer eigenen Konstruktion auch eine Menge.

Und wie geschrieben: Mir geht der Selbstbau auch durch den Kopf, aber der Aufwand ist mir zu hoch. Jetzt habe ich endlich unser Häusl an den Klimawandel angepasst, zu einem großen Teil durch meine eigene Arbeit, da will ich nicht schon wieder in Arbeit ersaufen.

lg!
georg
Benutzeravatar
ABurger
Hardcore-Camper
Hardcore-Camper
Beiträge: 1076
Registriert: 18.11.2014 16:24
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Opel Zafira B 1,7 TDCI
Campingfahrzeug: Knaus 420M / Esterel CC34
Wohnort: A'bg / Untermain

Re: Was stört Euch an Eurem Faltcaravan?

Beitrag von ABurger »

HerrZoGo hat geschrieben: 16.05.2025 14:45 Hallo,
ich habe in meinem Ursprungspost doch geschrieben, dass es nicht ums Geld geht, sondern auch um das Projekt an sich.
Schon klar soweit.
Zum Geld was das kostet, wäre aber vorab zu klären:
Eine trockene, saubere Halle, Werkbank, Werkzeug und das Knoff-Hoff im Bezug auf solches Material, also die Beschaffenheit, die Bearbeitung und die Möglichkeiten des Materials auf die vorgesehene Verwendung.
Selbstredend muss man so ein Projekt auch Durchplanen, Einkaufsquellen kennen, die Bestellungen tätigen und ein Lager haben.
Niemand wird wegen jeder Schraube, jeder Latte usw. sich ins Auto setzen wollen und zum Baumarkt fahren, um dort festzustellen "nicht auf Lager".
Denke dabei, daß Du das auch schon alles weißt.

HerrZoGo hat geschrieben: 16.05.2025 14:45 Zu den Gasdruckdämpfern, die beim Öffnen helfen:
Irgendwo habe ich mal ein Video von einem Eigenbau gesehen, der eine interessante Lösung für dieses unterstütze Öffnen hatte. Es wurde erwähnt, dass die Wände mit Rollen in einer Schiene im Dach laufen. Um die ersten beiden Wände aufzustellen reichte es, das Dach etwas anzulupfen. Dann konnte man einen Riemen greifen, der irgendwo oben an der ersten Seitenwand befestigt war. Wenn man den Riemen gezogen hat, dann hat das eine Kraft an der Oberseite der Seitenwand erzeugt und über den Hebel die Seitenwand in der Führungsschiene entlanggezogen. Der Hebel hat dann das Aufrichten erleichtert. Solch eine Lösung wäre genau das, was ich mir vorstelle: technisch simpel, aber funktional und einfach zu bauen und vor allem dauerhaft zu erhalten und zu reparieren.
Wenn Du das verlinkte Video anschaust, siehst Du keine Schlaufe und keinen Hebel - den kannste aber selbst hinbauen.
Wenn die Gasfedern richtig dimensioniert sind und die Rollen in den Schienen sauber laufen, reicht ein Fingerschubs ...

HerrZoGo hat geschrieben: 16.05.2025 14:45 Beim letzten Punkt scheue ich nämlich vor dem Kauf eines alten Klappers zurück. Soweit ich weiß bestehen diese aus einem Holzgerippe mit Dämmung und Beplankung. Heutzutage würde man auf Holz verzichten und andere Materialien verwenden, z.B. Sandwichplatten, eine Konstruktion aus Aluprofilen mit Dämmung und Beplankung oder eine selbst laminierte Dämmung.
Selbst die neuesten WoWa-Modelle haben immer noch Holzgerippe mit Ausfachungen mit Dämmstoffen wie z.B. XPS (Styrodur) oder EPS (Styropor), weils immer noch am günstigsten ist.
Sogar Premium-Hersteller wie Fendt verkleiden außen immer noch mit Alu-Hammerschlagblech und innen mit Hartfaserplatten.
--> https://www.youtube.com/watch?v=RA2EUJ0U6z4

HerrZoGo hat geschrieben: 16.05.2025 14:45 Hinzu kommt, dass die Instandsetzung eines alten Wohnwagens auch modellspezifische Teile benötigt. Die Fenster sind aus Kunststoff, welches im Alter oft spröde geworden ist. Beim Ersatz rennt man sich dann tot, um ein Fenster auf altem technischen Stand zu bekommen, während man heutzutage gedämmte Fenster mit Fliegengitter und Verdunkelung von der Stange kaufen kann. Dann geht es weiter mit einer Antischlingerkupplung und Stoßdämpfern, den Scharnieren und so weiter. Ich befürchte, dass man viel Geld für die Instandsetzung eines Wohnwagens ausgeben müsste und dennoch eine alte Technik hätte.
Wer sich so ein Teil zulegt, tut das nicht aus Versehen und lebt damit, daß das ein Kultobjekt ist.
Sowas muß nach einer Restauration bzw. Renovierung keineswegs altbacken und antiquarisch aussehen, nicht von innen und auch nicht von außen.
Kommt ja auch auf die Ansprüche an und nicht zuletzt das eigene Können und Wissen, wie man auf neuzeitliche Technik umrüstet.
Thermofenster hatten die schon längst, das SIKU-Glas verschwand Anfang der 80er, Stoßdämpfer werden nur für die 100er-Zulassung gebraucht und eine ASK ist auch bei älteren Klappis nichts ungewöhnliches. Wobei, wenn Du Dir selbst etwas bauen willst, kommst Du auch nicht daran vorbei zu investieren - Fenster, Türen, Scharniere, Dichtungen, Fahrwerk mit allen Anbauten, StVO-Beleuchtung, Bremsenberechnung, sonst. Gutachten, Elektroanlage Innenraum, usw.

Aber ich will Dir so einen Odlie nicht aufschwatzen, aus Deinen Zeilen liest man ja deutlich heraus, daß Du kein Oldie-Fan bist.
Aber ich mag Dir einen Eigenbau auch nicht abschwatzen. Und das mit dem Plateau-Hänger habe ich bei einem Bekannten gesehen, inzw. wohl Bauholz geworden.

Es ist und bleibt aber vollkommen Eure eigene Entscheidung, was es denn letztendlich wird.
Eine eierlegende Wollmilchsau, die neuzeitliche Technik mitbringt und wenig kosten darf ... ich sehe sie nicht
und einen selbst aufgebauten Caravan eher auch nicht.
Daran haben sich schon andere vergeblich bemüht und die Zähne ausgebissen.

Trotzdem alles Gute zu Deinem/Euren Vorhaben!
:camp1
Klapprige Grüsse von Rüdiger
aus dem Nizza Bayerns
(Knaus420M / Esterel CC34 / Bj. 1981)
Antworten

Zurück zu „Dies & Das“