Hallo Aqaria,
die Batterien dienen ausschließlich dem Komfort der elektrischen Zündung. Es geht aber auch "klassisch" mit Streichholz. Zuerst musst du natürlich mal Heizpetroleum einfüllen. Niemals Lampenöl verwenden! Bei abgesenktem Docht muss das erst mal ein Weilchen stehen (damit der Docht richtig getränkt ist, 15-20 Min. sollten reichen).
Zunächst nimmst du den Glaszylinder herunter. Dann musst du an dem dicken Drehknopf den Docht nach oben drehen. Dazu muss der Ofen ganz waagerecht stehen, sonst wird die Kippsicherung aktiviert und der Docht rastet nicht ein, sondern verschwindet gleich wieder unten drin. Bei unserem Ofen muss man auch manchmal mehrfach den Docht nach oben drehen, bis er hält (Fabrikat Einhell, gleiches Prinzip).
Wenn der Docht oben ist, kann man ihn meistens nochmal etwas zurückdrehen - das dient zur Feineinstellung später, wenn der Ofen die volle Heizleistung erreicht hat.
Jetzt kannst du den Docht einfach vorne mit einem Streichholz anzünden und den Glaszylinder aufsetzen. Bewege ihn an dem Griff ein paar mal hin und her, damit du sicher bist, dass er gerade sitzt.
Der Ofen braucht jetzt etwa 5 Minuten um die volle Heizkraft zu erreichen. Zunächst züngelt die Flamme ringsum im Glaszylinder nach oben (bläulich), man hört auch leise Geräusche von der Flamme. Bis zum Erreichen der vollen Heizkraft riecht es stark nach verbranntem Petroleum. Allmählich wird der gelochte Metallzylinder im Glaszylinder rotglühend. Die Geräusche der Flammen und der starke Geruch verschwinden. Der Ofen gibt jetzt seine volle Heizleistung ab. Ich hoffe, hinter dem Zylinder der Reflektor ist noch in Ordnung?
Keine Gegenstände auf den Ofen stellen (wir machen allerdings in einem kleinen Topf schon mal Wasser heiß - geht so schnell wie auf dem Gaskocher), Kinder, Hunde und Zeltwände fern halten. Zum Glück strahlt die Wärme kaum nach hinten...
Zum Ausmachen gibt es normalerweise eine Taste, mit der der Docht schlagartig nach unten verschwindet (dasselbe passiert, wenn der Ofen fester angestoßen wird oder umfällt). Damit ist der Ofen aber noch nicht sofort aus, es dauert noch ein paar Minuten (analog zum Aufheizen) mit wiederum verstärktem Geruch.
Ob die elektrische Zündung noch funktioniert, kannst du bei eingelegten Batterien auch ohne Petroleum testen. Vorne sollte eine Art Glühbirne ohne Glaskolben montiert sein, die mit einer Hebelkonstruktion auf Tastendruck ihre Glühwendel an den Docht fährt. Die Glühwendel sollte kurz vor Erreichen des Dochtes anfangen zu glühen. Wenn nicht, sind entweder die Batterien leer oder die Glühwendel kaputt (frag' mich aber nicht, wo du eine Neue bekommst - kann ich leider nicht sagen).
Zur Dochtpflege und vor allem zum längeren Abstellen des Ofens bei Nichtgebrauch sollte der Ofen selbst ausbrennen, bis kein Petroleum mehr da ist. Ich nehme dazu den Tank aus dem Ofen heraus und warte einfach, bis der Ofen aus ist. Das kann durchaus 30 Minuten oder länger dauern. Dann den Glaszylinder abnehmen und mit dem Finger leicht über den überstehenden Docht streichen. Der Docht sollte keine Verhärtungen aufweisen. Jetzt den "Ausschalter" drücken, damit der Docht in den schützenden Untergrund verschwindet. Tank und Ofen getrennt lagern.
Niemals längere Zeit Petroleum im Ofen stehen lassen. Durch den Kontakt mit der Luft verharzt das Petroleum und der Docht verliert seine Fähigkeit, das Petroleum nach oben zu leiten.
Puh, eigentlich wollte ich gar keinen Roman schreiben
Gruß,
Stephan - bei weiteren Fragen: immer her damit