Soltau in der Lüneburger Heide

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Tom
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Soltau in der Lüneburger Heide

Beitrag von Tom »

Reisebericht Soltau in den Herbstferien 2006

Nachdem wir erst Mitte September unseren ersten eigenen Wohnwagen erstanden hatten, mussten wir natürlich – entgegen unserer ursprünglichen Jahresplanung – in den Herbstferien noch einmal los.

In die engere Wahl der Urlaubsziele kamen Freiburg im Breisgau und Bremen.
Freiburg, weil wir dachten im Kaiserstuhl hätten wir das bessere Wetter und weil wir die Gegend schön finden. Von dort lohnen sich Ausflüge in den Europapark Rust, nach Straßbourg und zum Rheinfall nach Schaffhausen, wo meine Frau noch nie war.
Bremen, weil wir die Stadt toll finden und weil man mal eben nach Hamburg oder ans Meer fahren kann.

Nachdem wir samstags den Wohni außen komplett gereinigt und dann gepackt hatten, sollte es Sonntagmorgen losgehen.
Ein Blick in die Wetterkarte und die 10-Tage-Vorhersage brachte uns schließlich zu der Entscheidung nach Norden zu fahren, da für den Kaiserstuhl Dauerregen angesagt war.
Um den Kindern die Enttäuschung zu ersparen, dass der Europapark Rust ausfällt, entschieden wir kurzfristig, als erstes Ziel Soltau in der Lüneburger Heide anzusteuern. Hier gibt es den Heide-Park, den größten Vergnügungspark in Norddeutschland.

Aus diversen CP-Führern suchten wir uns den Camp Am Mühlenbach heraus. Der Platz liegt ca. 5 km vom Soltauer Zentrum entfernt, ganz in der Nähe des Heideparks.
Die Stellplätze sind mit einigen Ausnahmen nicht parzelliert. Da kaum Camper da waren, hatten wir die freie Wahl und suchten uns einen Platz, der günstig in der Nähe der Rezeption (frische Brötchen), des Sanitärgebäudes und des Kinderspielplatzes lag.
Die Einrichtungen des Platzes waren alle in Ordnung. Das Sanitärgebäude war groß, sauber und neuerer Bauart. Der Kinderspielplatz erfüllte die Ansprüche unserer Mädels voll und ganz und es gibt sogar einen Badesee, den wir natürlich aufgrund der Witterung nicht nutzten. Die Rezeption fungiert gleichzeitig als kleiner Kiosk und vor dem CP wurde ein alter Bauernhof zum Hotel umgebaut, in dem man günstig beim Pizzabäcker einkehren kann.
Da es viele Bäume auf dem Platz gibt, ist er auch für heiße Sommer empfehlenswert. Es gibt ausreichend Schattenplätze und der Badesee verspricht genügend Abkühlung.
Der Preis für Wohnwagen, 2 Erwachsene, 2 Kinder und Strom (pauschal) von 21,70 Euro pro Nacht geht absolut in Ordnung.

Am Montag sollte es dann in den Heide-Park gehen, doch aufgrund der Wettervorhersage disponierten wir wieder um und fuhren die 80 km bis nach Hamburg. Das Navi brachte uns problemlos in die Speicherstadt, wo ich mir unbedingt das Miniatur-Wunderland ansehen wollte, eine Riesenmodellbahn.
Die 2 Stunden Wartezeit schreckten uns zunächst nicht ab, also rein in die Warteschlange. Leider war es die falsche Schlange (Hamburg-Dungeon direkt nebenan), was wir aber schon (!) nach einer halben Stunde Wartezeit merkten. Danach noch einmal zwei Stunden anstehen war uns dann doch zuviel und so liefen wir bei herrlichem Wind-, Wolken-, Sonnenmix zu Fuß zu den Landungsbrücken. Von hier aus ging’s dann auf Stadtrundfahrt im Doppeldeckerbus. Sehr empfehlenswert!
Hinterher noch ein bisschen rumgelaufen und abends ging’s zurück zum CP in die Heide.

Am Dienstag (Tag der dt. Einheit) wollten wir dann lieber doch nicht zum Heide-Park, weil wir mit starkem Andrang rechneten. Also haben wir den Vormittag auf dem CP verkimmelt. Dabei habe ich festgestellt, dass Wasser im Gaskasten stand. Der Schreck war groß, aber vermutlich ist nur die Dichtung defekt, weil an Wänden und Decke keine Feuchtigkeit feststellbar ist. Also erstmal einen Lappen reingelegt und dann schauen wir mal. Der Wagen muss eh im November zum TÜV und Gasprüfung. Da können die in der Werkstatt gleich die Dichtung wechseln. Außerdem werde ich im Forum noch nachfragen.
Nachmittags fuhren wir nach Lüneburg. Dort fand anlässlich des 1050jährigen Bestehens der Stadt der größte Umzug Deutschlands statt. Eigentlich wollten wir uns die Stadt ansehen, denn von dem Fest wussten wir nichts. Nun war die Stadt leider zu voll. Also haben wir uns den Umzug angesehen und sind dann noch ein bisschen umhergebummelt. War auch schön. Auf dem Weg zum Auto hat uns dann unser erster Tagsüber-Regenschauer erwischt, so dass wir pitschnass am Auto ankamen.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass Lüneburg eine tolle Stadt ist, die wir uns sicher bei Gelegenheit nochmals genauer ansehen werden.

Mittwochs stand endlich der Heide-Park auf dem Programm. Das Wetter war eher durchwachsen – kühl und feucht, aber geregnet hat es bis zum späten Nachmittag nicht. Wir haben den Park komplett erkundet, wofür wir immerhin 8 Stunden (!) benötigten. Dabei haben meine Frau und die kleine Tochter fast alle Fahrgeschäfte ausprobiert. Die große Tochter und ich waren in der Auswahl schon zurückhaltender, aber schließlich hatten wir alle mächtig Spaß.
Der Park war an dem Tag fast menschenleer mit nur 1500 Besuchern. Tags zuvor waren es noch 12500. Wir hatten also gar keine Wartezeiten.
In der nach oben offenen Park-Bewertungsskala landet der Heide-Park ziemlich weit oben. Er bietet Familien viel Spaß und (Ent-)spannung für alle Altersklassen. Die gesamte Anlage ist sehr ansprechend mit viel Grün und sehr weitläufig. Uns hat’s wirklich gut gefallen!

Am letzten Tag vor der Heimreise wollten wir dann noch nach Worpswede, die Künstlerkolonie in der Nähe von Bremen. Das Navi errechnete für die schnellste Strecke 128 km und 1 Stunde 24 Minuten. Demgegenüber lautete die Berechnung der Strecke ohne Nutzung von Autobahnen 82 km und 1 Stunde 30 Minuten. Da war ich doch baff! 4 Minuten Zeitgewinn und dafür 46 km mehr Strecke. Natürlich sind wir die kürzere und schönere Strecke durch die Heide gefahren. Ebenfalls sehr empfehlenswert!
Worpswede ist ein gemütliches kleines Städtchen. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts lebten hier eine Handvoll Künstler die den Jugendstil maßgeblich prägten. Angesehen haben wir uns das Paula-Modersohn-Becker-Museum, die Käseglocke (ein Haus, das wie eine Käseglocke aussieht) die Barkenhoff-Stiftung und die Grabstelle von Paula-Modersohn-Becker.
Ein wirklich lohnenswerter Ausflug!

Dass es die komplette Nacht von Donnerstag auf Freitag geschüttet hatte wie aus Kübeln, bestätigte unser Vorhaben, die Heimreise trotz Freitagsverkehrs noch vor dem Wochenende anzutreten.
Um 10.30 Uhr verließen wir den CP und kamen 5 Stunden später und 369 km weiter in Krefeld an (ohne Stau!!!).

Fazit: Der Kurztripp in die Lüneburger Heide war ein Kurzurlaub ganz nach unserem Geschmack. Wir hatten von allem etwas und haben uns in unserem neuen Urlaubsdomizil rundum wohlgefühlt. Jetzt wird der Wilk winterfest gemacht und dann freuen wir uns alle schon aufs Ancampen im nächsten Jahr!
Gruß
Tom :camp1
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Rollo
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Beitrag von Rollo »

Toller Reisebericht :klapp:
2132 Tschüß Rollo




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Harald
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Beitrag von Harald »

Hallo,
wirklich ein schöner Reisebericht.

Wie fuhr sich denn der riesen Anhänger hinter dem Volvo?

Gruß
Harald
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Tom
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Beitrag von Tom »

Der ging wie ne Eins! Hatte überhaupt keine Probleme und konnte immer so mit 90 vor mich hinzockeln. Selbst im Bergischen fiel der Volvo kaum ab. Allerdings merkte man den Sog bei einem überholenden oder überholten Lkw doch schon sehr deutlich. Aber mit AKS lag der WoWa wie ein Brett hinter dem Volvo. 8)
Einzig der Spritverbrauch ist doch deutlich anders als beim Falter! :shock:
Gruß
Tom :camp1
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Rod
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Beitrag von Rod »

Hallo Tom,

schöner Bericht, danke.

Zum "Miniatur-Wunderland", das lohnt sich wirklich. Aber kommt bitte nicht auf die Idee, dort an Wochenenden so gegen 13.00 Uhr aufzulaufen, ihr könnt dann ewig warten. Freunde von uns "mussten" wegen der Kinder mal um Weihnachten dort vorbei, Wartezeit mehr als drei Stunden, immerhin wurde für die wartenden Erwachsenen Glühwein und für die Kinder Limo ausgeschenkt. Etwas ausserhalb der Hauptbesuchszeit kommen, dann begeistert die Modelleisenbahnlandschaft.

Worpswede, da war ich schon lange nicht mehr. Wenn das Wetter etwas freundlicher ist, dann lohnt das kleine Künstlerdorf immer einen Besuch. Es ist so schön gelegen und auch entsprechend angelegt, dass sich dort auch jemand wohl fühlt, der nichts mit Malerei am Hut hat.

Beste Grüße, Rod
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
(Augustinus Aurelius)
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